Meditation
Meditation und Achtsamkeit sind bereits vor einigen Jahren in der Wissenschaft angekommen und seitdem haben immer mehr Führungskräfte erkannt, dass es kein Nachteil ist, sich täglich ein paar Minuten Auszeit zu gönnen. Wieso dies gerade für Manager so interessant ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Kennen Sie das Gefühl, hundert Dinge gleichzeitig erledigen zu müssen? Dass die E-Mail-Flut nie ein Ende nimmt, egal wie hart man daran arbeitet, sie zu bändigen? Dass der Arbeitstag viel mehr Stunden haben müsste, um alle Meetings, Geschäftsessen, Telefonate und Überlegungen unterzubringen? Nehmen Sie Ihren Beruf mit nach Hause, in Form eines Smartphones, das Ihre Aufmerksamkeit auch nach der Arbeit in Anspruch nimmt, oder in Form von Gedanken, die immer noch um alles kreisen, was Sie tagsüber beschäftigt hat?

Dann geht es Ihnen wie den meisten Führungskräften in Österreich, und wie bei Ihren Leidensgenossen auch, können Dauerstress und auch Daueraktivität negative Auswirkungen haben.

Auf Ihr körperliches Wohlbefinden:

  • Schwindel
  • Erschöpfung
  • Hoher Blutdruck
  • Appetitlosigkeit

Auf Ihre Gesundheit:

  • Tinnitus
  • Schlaganfall
  • Herzinfarkt

Und natürlich auch auf Ihre Psyche:

  • Angstzustände
  • Panikattacken
  • Burnout

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Zwar ist der Wunsch nach besserer Work-Life-Balance bei Geschäftsführern und Führungskräften mittlerweile genauso angekommen wie bei Arbeitnehmern, allerdings aufgrund der hohen Anforderungen im Job nicht so einfach umzusetzen. Umso besser, dass Meditation und Achtsamkeitsübungen mittlerweile in vielen Manager-Büros Einzug gehalten haben und hier einen wichtigen Beitrag dazu leisten, das Stresslevel in der oberen Führungsebene zu reduzieren.

Früher als esoterischer Hippie-Kram verschrien, haben zahlreiche Studien renommierter Institute mittlerweile dazu beigetragen, Meditation alltagstauglich zu machen – unterstützt von bekennenden Anhängern und berühmten CEOs wie Tim Cook oder Arianna Huffington.

Auswirkungen von Meditation und Achtsamkeit

  • Hirnregionen, die unter anderem für die Kanalisation von Aufmerksamkeit, mentale Flexibilität und Selbstbeherrschung zuständig sind, werden stimuliert.
  • Ebenfalls stimuliert werden jene Teile des Gehirns, die uns dabei unterstützen, aus Fehlern zu lernen sowie jene, die für die Regulierung des Stresshormons Cortisol zuständig sind.
  • Teamgeist, Kreativität und Produktivität werden unterstützt.
  • Die Gedächtnisleistung sowie die Fähigkeit zur Empathie steigern sich.
  • Gesundheitliche Probleme wie Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Schmerzen, Schlafstörungen, hoher Blutdruck, chronische Müdigkeit sowie Versagensängste werden weniger.

Es lohnt sich also jedenfalls, es zu versuchen!

Erste Schritte

Wie in allen Lebenssituationen gilt auch bei Meditation und Achtsamkeit: Keiner hat als Meister angefangen, und nimmt man sich zu Beginn gleich zu viel vor, endet es höchstwahrscheinlich mit Frust und Demotivation. Längere Zeit ruhig sitzen zu können und die Gedanken nicht abschweifen zu lassen, ist etwas für Geübte und sehr viel schwerer, als man denkt. Vergleichen Sie es am besten mit einer Sportart: Als Jogging-Anfänger nimmt man sich für eine erste Runde ja auch nicht gleich eine Marathon-Strecke vor.

Wer nicht gleich mit einer Gruppenmeditation starten möchte, sondern still im eigenen Kämmerchen üben will, für den gibt es zahlreiche Do-it-yourself-Achtsamkeits- und Meditations-Trainings. Einer der bekanntesten Anbieter (da gleichzeitig Arzt) ist Dr. Tobias Conrad (tobiasconrad.com), auch Markus Dörn beschäftigt sich schon lange mit diesem Thema (einfachmeditieren.net).

Geführte Kurse gibt es z.B. über die MBSR-MBCT-Vereinigung Österreichs (mbsr-mbct.at).

Eine kleine Anleitung

Wenn Sie jetzt Lust bekommen haben, es selbst zu versuchen, bieten wir Ihnen hier ein paar Inputs, mit denen Sie Ihre erste 5-Minuten-Meditation starten können:

  • Stellen Sie sich einen (leisen) Wecker; während einer Meditation ist es sehr schwer, die Zeit richtig einzuschätzen.

Setzen Sie sich bequem hin – Sie sollten es in dieser Pose zumindest 5 Minuten aushalten können. Prüfen Sie, ob Ihr Körper locker ist – entspannen Sie Schultern, Hals, Hände und Gesicht. Setzen Sie ein ganz leichtes, unangestrengtes Lächeln auf.

  • Konzentrieren Sie sich jetzt auf Ihre Atmung – versuchen Sie, gleich lange ein- wie auszuatmen (am Anfang hilft es, mitzuzählen). Spüren Sie, wie die Atmung Ihren Körper füllt und wieder verlässt.
  • Wenn die Atmung nicht mehr Ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt, werden Ihre Gedanken anfangen, zu schweifen. Das ist in Ordnung, aber beißen Sie sich nicht an etwas fest. Betrachten Sie Ihre Gedanken wie Sie eine Landschaft betrachten würden, die an einem Zug vorüberzieht, objektiv und wertfrei. Wenn Sie merken, dass Ihre Gedanken anfangen, zu kreisen, konzentrieren Sie sich wieder stärker auf die Atmung.
  • Bleiben Sie so, bis der Wecker klingelt. Versuchen Sie, die Übung nicht zu abrupt zu beenden. Atmen Sie ein paar Mal tief ein und aus. Bewegen Sie Finger und Zehen, kreisen Sie mit den Händen und Füßen. Strecken Sie sich.

Das Beste kommt zum Schluss

Das Gute an Meditation: Man braucht kein aufwendiges Equipment, keine eigenen Studios oder Outfits. Natürlich hilft es am Anfang, sich eine ruhige Umgebung mit möglichst wenigen Störfaktoren zu suchen und Übungen in bequemer Kleidung zu absolvieren, eventuell mit Sitzkissen (jedenfalls mit dem Smartphone im Flugmodus!). Ist man jedoch geübter, kann man im Grunde meditieren, wann und wo man möchte – Zuhause, im Büro, im Flieger, im Hotel. Und das Beste: Es gibt kein Minimum an Zeit, die man absolvieren muss, damit sich die positiven Effekte einstellen. Auch wenn Sie nur 5 Minuten Zeit haben: Meditieren Sie 5 Minuten! Ihr Körper, Ihre Gesundheit und Ihre Mitarbeiter werden es Ihnen danken.

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